Bürgerdialog und Auswertung

Der Bürgerdialog und seine wissenschaftliche Auswertung

Orientierung an den Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger

Mit der Regierungsstrategie „Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist“ rückt die Bundesregierung Lebensqualität in den Fokus ihres Handelns. Dafür ist es erforderlich, ein gutes Verständnis zu entwickeln, was Bürgerinnen und Bürger unter Lebensqualität verstehen. Am Anfang der Regierungsstrategie stand daher ein halbjähriger Konsultationsprozess mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Dialogveranstaltungen im ganzen Land

Um möglichst viele Stimmen zum Thema Lebensqualität hören zu können, bat die Bundesregierung eine Vielzahl gesellschaftlicher Gruppen um Unterstützung. Vielfalt war dabei das oberste Ziel. Der Einladung, als Organisatoren und Veranstalter am Bürgerdialog „Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist“ teilzunehmen, folgten die unterschiedlichsten Vereine und Verbände in ganz Deutschland. So zum Beispiel das Bundeswehrsozialwerk, die Arbeiterwohlfahrt, Gewerkschaften, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag oder die Landfrauen. Unterschiedliche Kirchen und Religionsgemeinschaften haben sich ebenso aktiv beteiligt wie viele Volkshochschulen. Zum Startschuss der aktiven Dialogphase in Berlin am 13. April 2015 konnten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesminister Sigmar Gabriel Veranstalter und Organisatoren aus dem ganzen Bundesgebiet begrüßen.

Ich freue mich auf das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern darüber, was gutes Leben für sie bedeutet. Was Menschen wichtig ist, muss Auftrag für unsere Politik sein.
Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Auftaktveranstaltung
Ob gute Arbeit, Gesundheit oder Familie, Freunde und Zusammenhalt: Wir suchen die Debatte darüber, was wirklich zählt. Dafür wollen wir Politik machen.
Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel bei der Auftaktveranstaltung
Foto von der Podiumsdiskussion mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel bei der Auftaktveranstaltung des Bürgerdialogs
Auftaktveranstaltung zum Bürgerdialog
Foto von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel bei der Auftaktveranstaltung des Bürgerdialogs
Bundeskanzlerin Merkel und Bundeswirtschaftsminister Gabriel

Über 200 Bürgerdialoge bundesweit

Dank des großen Engagements aus der Gesellschaft fanden von April bis Oktober 2015 203 Bürgerdialoge statt – in allen Bundesländern, in Großstädten ebenso wie in kleinen Landgemeinden. Zu 50 Veranstaltungen hatten die Bundeskanzlerin, Bundesministerinnen und Bundesminister eingeladen, um persönlich mit Bürgerinnen und Bürger zu diskutieren.

Dialogorte

Online-Dialog und Postkarten-Aktion

Wer nicht selbst bei einem Bürgerdialog dabei sein konnte, hatte die Möglichkeit, sich individuell zu beteiligen – auf der Seite des Bürgerdialogs oder per Postkarte.

Insgesamt beteiligten sich rund 15.750 Menschen am Bürgerdialog. Durch ihre Beiträge ist ein differenziertes Bild gesellschaftlicher Prioritäten und politischer Herausforderungen in Deutschland entstanden. Dieses Ergebnis ist nicht repräsentativ im wissenschaftlichen Sinn, aber vielfältig, konkret und aussagekräftig.

Eindrücke von den Bürgerdialogen

Foto von einer handgeschriebenen Karte, auf der "Raum für Muße in Gemeinschaft" steht.
Foto von einem Bürgerdialog auf dem Personen in Stuhlkreisen sitzen und miteinander diskutieren.
Foto von einer Pinnwand mit handgeschriebenen Karten. Auf den Karten stehen beispielsweise die Begriffe Bildung, Gesundheit, Familie und Würde. Im Hintergrund sieht man Personen, die miteinander diskutieren.
Foto von einer älteren und eine jüngeren Frau, die an einem Tisch sitzen und miteinander diskutieren.
Foto von drei Personen in einem Stuhlkreis, die miteinander diskutieren.

50 Veranstaltungen mit der Bundeskanzlerin, den Bundesministerinnen und Bundesministern

Foto von Angela Merkel im Gespräch mit den Teilnehmern.
Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin
Foto von Wolfgang Schäuble auf einem Podium mit drei Teilnehmern.
Bundesminister der Finanzen Wolfgang Schäuble in Berlin
Foto von Alexander Dobrindt, der mit einer Frau diskutiert.
Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Alexander Dobrindt in Potsdam
Foto von Sigmar Gabriel, der mit einem Mikrofon vor einer Gruppe von Menschen stehen.
Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel in Magdeburg
Foto von Ursula von der Leyen, die vor einer Gruppe von Menschen spricht.
Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen in Lüneburg
Foto von Frank-Walter Steinmeier, der mit vier Teilnehmern in einem Halbkreis sitzt und mit ihnen diskutiert.
Bundesminister des Auswärtigen Frank-Walter Steinmeier in Berlin
Foto von Thomas de Maizière, der an einem Tisch mit Teilnehmern sitzt.
Bundesminister des Innern Thomas de Maizière in Bonn
Foto von Andrea Nahles, die in einer Gruppe von Teilnehmern steht.
Bundesministerin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles in Essen
Foto von Barbara Hendricks, die mit einer Teilnehmerin diskutiert.
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Barbara Hendricks in Koblenz
Foto von Gerd Müller, der in einem Stuhlkreis sitzt und mit den Teilnehmern diskutiert.
Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gerd Müller in Fredersdorf
Foto von Heiko Maas, der auf einer Bühne vor einer Gruppe von Teilnehmern steht.
Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Heiko Maas in Bonn
Foto von Johanna Wanka, die an einem Tisch mit vier Teilnehmern sitzt.
Bundesministerin für Bildung und Forschung Johanna Wanka in Berlin
Foto von Manuela Schwesig und einer Frau vor einem Präsentationsfernseher. Auf dem Präsentationsfernseher ist "Bürgerdialog Gut leben in Deutschland - was uns wichtig ist" zu lesen.
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Manuela Schwesig in Ludwigshafen
Foto von Hermann Gröhe, der an einem Tisch sitzt und mit zwei Teilnehmern diskutiert.
Bundesminister für Gesundheit Hermann Gröhe in Krefeld
Foto von Christian Schmidt, der an einem Tisch sitzt und mit den Teilnehmern diskutiert.
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt in Kläden
Foto von Aydan Özoğuz, die in einer Gruppe von Teilnehmern steht und mit ihnen diskutiert.
Staatsministerin Aydan Özoğuz in Hamburg
Foto von Monika Grütters, die mit Teilnehmern an einem Tisch sitzt und mit ihnen diskutiert.
Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Monika Grütters in Halle

Unabhängige wissenschaftliche Auswertung

Ein unabhängiges, wissenschaftliches Dienstleisterteam hat die in Bürgerdialogen, im Onlinedialog und schriftlich geäußerten Meinungen der Bürgerinnen und Bürger zur Lebensqualität analysiert. Dafür nutzen sie eine Kombination von gängigen Wissenschaftsmethoden mit einer innovativen Textanalyse-Software. So wurde sichergestellt, dass alle im Dialog diskutierten Themen und Aspekte von Lebensqualität detailliert und differenziert erfasst und möglichst objektiv geordnet und beschrieben wurden.

Wissenschaftlicher Beirat

Die gesamte Regierungsstrategie „Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist“ wurde von einem unabhängigen wissenschaftlichen Beirat begleitet.

Dem wissenschaftlichen Beirat gehörten folgende Personen an:

Dr. Stefan Bergheim vom Zentrum für gesellschaftlichen Fortschritt in Frankfurt am Main,
Dr. Heinz-Herbert Noll, ehemals Zentrum für Sozialindikatoren-Forschung am GESIS Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim,
Professor Dr. Christoph M. Schmidt vom RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen,
Dr. Susanne Schnorr-Bäcker vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden,
Professor Dr. Gert G. Wagner von der Technischen Universität Berlin,
Professor Dr. Sabine Walper vom Deutschen Jugendinstitut in München.

Die Verantwortung für die Auswahl der Dimensionen und Indikatoren sowie für den Bericht zur Lebensqualität liegt allein bei der Bundesregierung.

Wesentliche Ergebnisse

Fast 400 verschiedene Themen und Facetten von Lebensqualität sind im Bürgerdialog insgesamt angesprochen/diskutiert worden. Davon wurden folgende Aspekte von Lebensqualität von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern besonders häufig genannt:

Frieden
Höhe der Bezahlung
Gefühl von Sicherheit
Persönliche Freiheit und Entfaltungsfreiheit
Funktionierender Rechtsstaat
Wohnraum
Solidarität und Hilfsbereitschaft
Soziales Engagement
Meinungs- und Informationsfreiheit
Toleranz zwischen gesellschaftlichen Gruppen
Respekt und Rücksichtnahme
Sozialstaatliche Leistungen
Intakte Natur
Willkommenskultur und Integration
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Chancengleichheit im Bildungssystem
Sicherheit des Arbeitsplatzes
Verteilungsgerechtigkeit
Politische Partizipation
Individueller Wohlstand
Zugang zu Gesundheitsleistungen
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