Der Indikator Verbreitung von Fettleibigkeit misst den Anteil der Personen in Deutschland an der Gesamtbevölkerung mit einem Body Mass Index (BMI) von 30 und höher.
Er dient als Annäherung an die individuelle Gesundheitsvorsorge.
Der BMI ist weltweit etabliert und vergleichbar, aber kein perfekter Indikator. Denn er gibt beispielsweise keine Informationen über das Verhältnis von Körperfett und Muskulatur oder über die körperliche Fitness.
Die Berechnungen zum BMI basieren auf Daten des vom Statistischen Bundesamt erhobenen [Mikrozensus, einer detaillierten Befragung von rund 830.000 Personen. Alle vier Jahre werden im Modul „Fragen zur Gesundheit“ Angaben zu Gewicht und Körpergröße erhoben. Erfahrungsgemäß schätzen Menschen in Befragungen ihre Körpergröße zu groß und ihr Gewicht zu gering ein. Die Verbreitung von Fettleibigkeit wird daher meistens unterschätzt. Ein Vergleich von Befragungsdaten und Daten aus kontrollierten Messungen zeigt, dass der Anteil der Fettleibigen in der Gesamtbevölkerung bei Selbstauskunft um etwa zehn Prozent unterschätzt wird. Für 2009 läge der BMI demnach bei rund 24 Prozent statt 15 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Aufgrund der regelmäßigen Wiederholung der Befragung und der Regionalisierung ist der Mikrozensus die aktuellste und zur Beobachtung von Langzeittrends am besten geeignete Datenquelle.